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Die Entstehung der Langenbacher Tiere

Schon in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in der alten Sonne Langenbach am Fasnetssunndig eine Fasnetsveranstaltung mit Programm und Tanz. Diese Tradition setzte die 1972 gegründete Kameradschaft Langenbach-Übelbach fort und verstärkte die Fasnetsaktivitäten mit Narrenversammlungen, Umzügen und Kehraus.

Um die Fasnet im Tal noch besser zu organisieren und zu bereichern, führte der Hauptgründer der KLÜ, Helmut Allgeier, zur Fasnet 1977 ein verantwortliches Paar, Narrenvater und Narrenmutter, ein. Aus diesem Narrenpaar wurden dann später die Obertiere der Langenbacher Tiere. Helmut Allgeier hatte auch Ende der Siebziger Jahre die Idee von einem eigenen Häs im Tal.

Vor allem Josef Lehmann und Helmut Lehmann sorgten in den Achtziger Jahren dafür, dass die Idee einer eigenen Häsgruppe nicht in Vergessenheit geriet.

Diese Idee griff der damalige KLÜ-Narrenvater Helmut Lehmann am Schellenmendig 1988 wieder auf und beschloß zusammen mit Helga Deck und der damaligen KLÜ-Mottogruppe die Langenbacher Tiere als organisierte Fasnetgruppe innerhalb der KLÜ e.V. zu gründen.

Schon vor vielen Jahrzehnten war das Langenbacher Tier immer wieder als drachenähnliche Einzelfigur Umzugsteilnehmer bei den Wolfacher Fasnetsumzügen und ist auch als Sage in der Wolfacher Chronik von Franz Disch (erschienen 1920) wie folgt beschrieben:

Aus der Wolfacher Chronik von Franz Disch (Seite 448).

Um die Adventszeit spukt im vorderen Langenbachtale bis über die Straße und den Brühl (Flussniederung) nach St. Jakob das sogenannte Langenbacher Tier.

Es "geht" nicht nur zur Geisterstunde, sondern von der Abenddämmerung an bis zum Betzeitläuten am anderen Morgen.

Den Jakobinern (Mesnerfamilie auf St. Jakob) aus dem Mesnerhaus hat es früher oft den Weg ins Rorateamt (Adventsmesse) gezeigt, indem es mit einem brennenden Scheubel (getrocknete, in Öl getränkte Floßweide) einige Schritte vor ihnen herging bis zur Stadtmühle, wo es plötzlich verschwand.

So bot sich das Langenbacher Tier als Häsfigur für unser Tal geradezu an.

Gemäß dieser Sage nahmen Helga Deck und Helmut Lehmann ihre Arbeit auf. Nachdem die beiden zuerst den damaligen Wolfacher Narrenvater Albert Wöhrle informiert hatten, gingen sie zur Wolfacher Schneiderin Margarete Schamm, welche die Vorstellungen der zukünftigen Langenbacher Tiere über das Häs verbesserte und daraufhin ein vierteiliges Schnittmuster (Hose, Jacke, Schwanz und Kappe) entwarf. Margarete Schamm nähte nicht nur das erste Modell, sie erledigte auch für alle Gründungsmitglieder den Zuschnitt, gab Nähunterricht und übernahm die meisten Näharbeiten.

Der Wolfacher Künstler und damalige Narrenrat Roland Severin Schuler fertigte nach eigenen Entwürfen und den Vorstellungen der Gründungsmitglieder ein Tonmodell der Maske an. Franz Weber aus Zell-Weierbach schnitzte das erste Maskenmodell. Der Steinacher Holzschnitzer Meinrad Volk fertigte nach dieser Vorlage alle Masken für die Langenbacher Tiere, die Roland S. Schuler anschließend bemalte.

Fester Bestand des Häs' wurde der in der Chronik genannte Scheubel. Albert Mayer drehte für die Gruppe alle Scheubel-Rohlinge, die das zukünftige Narrengremium dann fertig stellte.

Von Heimat- und Brauchtumspfleger Josef Krausbeck, der die Gründung beratend unterstützte, erfuhr man, dass das Langenbacher Tier 1937 beim Wolfacher Festspiel als Einzelfigur uraufgeführt wurde.

Aus Richtlinien anderer Narrenzünfte und aus eigenen Ideen und Vorschlägen erarbeiteten die Gründungsmitglieder die Statuten. Durch diese Statuten und durch das Narrengremium, welches alle 2 Jahre gewählt wird, sind die Langenbacher Tiere wie ein eigenständiger Fasnetverein organisiert und strukturiert.

So gründeten 32 Maskenträger am 11.11.1989 den Fasnetverein Langenbacher Tiere unter dem Dach der Kameradschaft Langenbach-Übelbach e.V. Beim Zunftabend am 13.02.1990 in der Festhalle Wolfach wurden die Langenbacher Tiere von den Obertieren Helga Deck und Helmut Lehmann offiziell vorgestellt.

 

  Die 32 Gründungsmitglieder der Langenbacher Tiere

 

  Helga Deck Helga Heizmann
  Egon Deck Wilhelm Mayer
  Helmut Lehmann Luitgart Mayer
  Theresia Mayer Franz Müller
  Angelika Heizmann Christa Heizmann
  Gertrud Mayer Herbert Harter
  Inge Mayer Emil Schmid
  Martin Mossmann Maria Vollmer
  Brigitte Vollmer Hermann Schmid
  Arnold Dieterle Manfred Schmider
  Erika Dieterle Hedwig Schmider
  Wolfgang Brunenberg Tanja Heizmann
  Thomas Deck Hedwig Schmid
  Robert Müller Gertrud Lehmann
  Wilhelm Müller Josef Lehmann


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